7A live dabei in der Mittagszeit von Radio Salzburg.
Am 25. März 2022 nutzten die Schülerinnen und Schüler den Unterricht für Geschichte und Politische Bildung um sich eine eigene Meinung zum Thema „Windenergie in Salzburg“ zu bilden. In der „Mittagszeit“ zu Gast waren Energie-Landesrat Josef Schwaiger, Vizepräsidentin des Österreichischen Alpenvereins Nicole Slupetzky und Winfrid Herbst vom Naturschutzbund.
Hier sind die Kernaussagen der jeweiligen Vertreter kurz zusammen gefasst:
Schwaiger: Das Land Salzburg muss im Winter mehr als die Hälfte des Stroms importieren (zu wenig Wasserkraft und Solarenergie), die Bereitschaft von Firmen in Projekte zu investieren sinkt, wenn keine Diskussionsbereitschaft gegeben ist und jeder Vorschlag gleich abgelehnt wird. 25 Windräder wären in ganz Salzburg geplant, 1300 gibt es im Vergleich dazu derzeit in ganz Österreich. Projekte werden technisch an den jeweiligen Standort angepasst, die Suche nach der optimalen Lösung steht hier im Vordergrund. Strom sparen allein, wird das Problem nicht lösen.
Slupetzky: Der Alpenverein ist in erster Linie ein Naturschutzverein und folgt nachstehendem Satzungsauftrag „Die Schönheit und Ursprünglichkeit der Bergwelt ist zu schützen“. Ohne Alpenverein gäbe es keine Schutzzonen. Man soll keine Diskussion zum Thema „Klimakrise gegen Biodiversität“ führen.
Herbst: Der Naturschutzbund möchte keine weiteren Eingriffe ohne Ausgleich, zum Erhalt der Artenvielfalt. Eine bestmögliche Entlastung der Umwelt z.B. Kabel verlegen, keine Überlandleitungen mehr, muss angestrebt werden und man muss Positionen austauschen, um dann zu einer gesellschaftlich kompatiblen Lösung zu kommen.
„Ich denke, dass Windkraft einen wichtigen und vor allem notwendigen Beitrag zur Energieunabhängigkeit/Energiewende leisten kann. Mithilfe von Windrädern könnte der Energieeinbruch im Winter, der durch weniger Fließwasser und geringere Sonneneinstrahlung entsteht, ausgeglichen werden. Die Windenergie stellt also eine ganzjährige Lösung zur Energiegewinnung dar. Die Menschen, die mit der Verletzung der Flora und Fauna an den derzeit geplanten Standorten gegen die Errichtung von Windparks argumentieren, verstehe ich nicht. Denn Autobahnen und neue Straßen wären kein Problem, dann will man ein Windrad aufstellen und alle Naturschützer werden wach. Obwohl ein Windrad eine so geringe Fläche an Boden beansprucht. Von den örtlichen Alpenvereinen hört man immer wieder, dass die Windräder die Gegend verunstalten und die Tiere in ihrer Freiheit einschränken. Doch was, wenn man die Windräder, wie am Windsfeld in Flachau kaum sieht und die Tiere nach Fertigstellung des Projektes wieder ganz normal auf die Almen können? Was spricht dann noch dagegen, auf eine der effektivsten erneuerbaren Energiequellen zurückzugreifen? Genau, nichts!
Ich finde es erschreckend, wie streng die Kriterien für die Auswahl eines Standorts sind. Wie soll man da jemals auf Erneuerbare Energien umsteigen können? Die Auflagen sind meiner Meinung nach viel zu hoch! Es ist an der Zeit etwas zu ändern, denn wenn man die Umwelt durch den Klimawandel zerstört, werden genauso Tiere und Pflanzen weichen müssen und wir haben nichts dagegen getan!“
Elisa Quehenberger, 7A
Wir hoffen, dass die Gesprächsbereitschaft bleiben wird, und eine Lösung mit Kompromissen für alle Seiten möglich und vor allem in naher Zukunft möglich sein wird. Denn Energie brauchen wir alle und sie vor Ort zu erzeugen, ist der nachhaltigste Weg.